Kirchenführung in St. Kilian mit Claudia Denzer
Ein Blick ins Innere der imposanten Orgel, die Muschel in der Hand von Johannes dem Täufer von ganz nah betrachten oder einen Blick in die Sakristei werfen - Das waren nur drei Stationen der Kirchenführung durch St. Kilian, zu dem der SPD-Ortsverein eingeladen hatte.
Claudia Dentzer erwies sich dabei als profunde Kennerin der Geschichte des nach dem verheerenden Stadtbrand von 1730 wieder neu aufgebauten Gotteshauses. Der Startschuss fiel am Dr.-Martin-Luther-Platz. Dort wurde ein genauerer Blick auf den 1993 eingeweihten Dreieinigkeits-Brunnen geworfen und das Mosaik mit der Luther-Rose erläutert. Eine Überraschung wartete dann auf die Gruppe im Inneren der Kirche, nachdem die Orgelempore erstiegen war. Die Dekanatskantorin Anne Barkowski übte dort gerade für die Aufführung von „Der Nussknacker“-Ein Orgelmärchen. Ein ganz besonderes Konzert, das am Samstag, 30. November, um 16 Uhr in St. Kilian stattfinden wird. Anne Barkowski präsentierte der Gruppe einige, kurze musikalische Kostproben, die einen Eindruck von der gewaltigen Klangbreite der Orgel vermittelten und Lust auf den Konzertbesuch machten. Selbst ein Blick ins Innere der Orgel war möglich, was unter anderem von einer Besucherin mit den Worten, „dass ich in meinem Leben da mal reingehen darf, hätte ich nicht geglaubt“, kommentierte. Die bewegte Geschichte der Kirche samt ihrer - für evangelische Verhältnisse sehr prunkvollen - Ausstattung, erläuterte Claudia Dentzer nicht nur anhand des Orgelprospekts (also den an der Front sichtbaren Ornamenten und Figuren), sondern vor allem auch an der üppig verzierten Kanzel, dem imposanten Hochaltar oder den filigran gestalteten Taufstein. Orgelprospekt, Kanzel, Hochaltar und Taufstein fanden bereits in den Jahren nach 1730 Stück für Stück in der Kirche ihren Platz. Die hellen Pastellfarben des Innenraums kamen allerdings erst bei der letzten, im Jahr 1986 durchgeführten, großen Sanierung von St. Kilian wieder zum Vorschein und geben dem Innenraum bis heute ein einladend-freundliches Aussehen. Am Ende gab es reichlich Applaus für den ebenso informativen, wie lebendigen Vortrag von Claudia Dentzer.
